Produktionsanpassung im Daimler-Werk Sindelfingen

Umstellung der Schichtpläne

Produktionsanpassung im Daimler-Werk Sindelfingen
Produktion im Mercedes-Werk in Sindelfingen. © Daimler

Der Daimler-Konzern plant eine Anpassung der Produktionskapazitäten im Werk Sindelfingen. Hierzu laufen derzeit Gespräche mit dem Betriebsrat.

Nach der Ankündigung seines umfassenden Sparprogramms hat der Autobauer Daimler Presseberichte über Verhandlungen zu Produktionsanpassungen am Stammwerk in Sindelfingen bestätigt. Die Fertigung bei einzelnen Baureihen werde stetig angepasst und es gebe Gespräche mit dem Betriebsrat, sagte ein Sprecher auf Nachfrage der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Das seien aber keine ungewöhnlichen Vorgänge.

Die "Stuttgarter Zeitung" hatte über Einschnitte in Sindelfingen und einen heftigen Streit zwischen dem Management und dem Betriebstrat berichtet. Details wollte der Sprecher nicht kommentieren.

Modellwechsel bei Mercedes S-Klasse

Mögliche Anpassungen begründete er unter anderem mit dem fortgeschrittenen Lebenszyklus der S-Klasse. Die nächste Generation der Oberklasse-Baureihe soll 2013 auf die Straße kommen. Auch die E-Klasse ist nicht mehr taufrisch und soll nächstes Jahr überarbeitet werden. Die C-Klasse wird erst in zwei Jahren erneuert. Experten hatten bereits vergangene Woche vermutet, dass Daimler sein Sparprogramm nicht ohne Kürzungen bei der Produktion werde umsetzen können.

Eine Betriebsratssprecherin sagte der, Konzern und Betriebsrat verhandelten derzeit über eine Umstellung der Schichtpläne im vierten Quartal. Ihr zufolge hat Daimler eine Einigungsstelle angerufen, weil sich Werksleitung und Betriebsrat nicht auf die neuen Schichten einigen konnten. «Wir hätten es lieber am Verhandlungstisch gelöst», sagte die Sprecherin. Daimler wollte sich zu den laufenden Verhandlungen nicht äußern.

Konzern-Chef Dieter Zetsche hatte zuvor eingeräumt, Daimlers Pkw-Sparte werde den angepeilten Rekordgewinn aus 2011 dieses Jahr nicht mehr erreichen und hatte daraufhin ein Sparpaket angekündigt. Die «Financial Times Deutschland» hatte berichtet, es habe einen Umfang von 1 Milliarde Euro. Inwieweit Beschäftigte davon betroffen sein könnten, teilte Daimler bisher nicht mit. Unternehmenskreisen zufolge will der Autobauer dabei aber ohne Stellenabbau auskommen. Dem Betriebsrat zufolge stehen die geplanten Änderungen in Sindelfingen in keinem unmittelbaren Zusammenhang zu dem Sparprogramm. Derzeit sind im Werk mehr als 26 410 Mitarbeiter beschäftigt. (dpa)

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