Regierung sieht sauberen Klaeden-Wechsel zu Daimler

Einleitung eines Ermittlungsverfahrens

Regierung sieht sauberen Klaeden-Wechsel zu Daimler
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Eckart von Klaeden. © dpa

Die Bundesregierung sieht keine Interessenskollision beim Wechsel von Staatsminister Eckart von Klaeden zu Daimler. Laut einem Medienbericht ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den CDU-Politiker.

Die Bundesregierung weist den Vorwurf einer Interessenkollision beim Wechsel des Staatsministers im Kanzleramt, Eckart von Klaeden, zum Automobilkonzern Daimler zurück. Zu einem "Spiegel"-Bericht, wonach die Berliner Staatsanwaltschaft die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung gegen den CDU-Politiker prüft, äußerte sich Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag auf Nachfrage nicht: "Ich kann über die Ermittlungen selbstverständlich nichts sagen."

Treffen persönlicher Art

Seibert erklärte: "Es gibt keine Interessenkollision, die erkennbar wäre (...), denn die Zuständigkeiten von Herrn von Klaeden im Kanzleramt, nämlich die Themen bessere Regierungsführung, Bürokratieabbau und vor allem Bund-Länder-Koordination, die kollidierten nicht mit Themen der Autopolitik, der Autoindustrie." Von Klaeden habe keine Entscheidungen getroffen oder vorbereitet, die die Automobilindustrie betreffen.

Seibert betonte: "Es hat keinen Grund gegeben, dieses Ausscheiden aus dem Amt des Staatsministers und den Einstieg bei dem privatwirtschaftlichen Unternehmen kritisch zu sehen." Aber Treffen und Kontakte zwischen Mitarbeitern des Kanzleramtes und Vertretern der Autoindustrie, Gewerkschaften oder Sozialverbänden seien normal.

Der "Spiegel" berichtete, derzeit prüfe die Staatsanwaltschaft, ob sich aus einer Strafanzeige gegen von Klaeden der Anfangsverdacht einer Straftat ergebe. Von Klaeden sagte dem Blatt, er habe mehrere Treffen mit hochrangigen Vertretern des Automobilkonzerns gehabt. Dabei sei es jedoch nur um persönliche oder allgemeine Themen gegangen. In seiner Amtszeit habe er dem Daimler-Konzern weder Vorteile gewährt noch von Daimler Vorteile erhalten. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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