Gebrauchter Dacia Logan mit dunklen Kapiteln

Höhere Mängelzahlen

Gebrauchter Dacia Logan mit dunklen Kapiteln
Der Dacia Logan bereitet nicht nur Freude. © Dacia

Der Dacia Logan ist als Limousine oder Kombi gebraucht für kleines Geld zu haben. Allerdings sollte mehr als ein Notgroschen immer noch in der Tasche sein.

Großer Nutzwert zum kleinen Preis - das war das Versprechen, mit dem der Dacia Logan 2005 auf den Markt kam. Insbesondere der Kombi MCV schien mit seinem riesigen Laderaum und bis zu sieben Sitzen wie geschaffen für Handwerker oder sparsame Familien. Gut abgehangene Technik der Mutter Renault ließ zudem auf ein gewisses Maß an Zuverlässigkeit hoffen. Eine Hoffnung, die der Rumäne leider in vielen Punkten enttäuschte.

Dacia Logan mit guter erster HU

Der «TÜV Report 2015» bescheinigt dem Logan in fast allen Kapiteln höhere Mängelzahlen als im Durchschnitt. Lediglich bei der ersten Hauptuntersuchung (HU) geben die Achsfedern und die Dämpfer ein gutes Bild ab, auch die Bremsen funktionieren da noch gut. Ansonsten und in höherem Alter bemängeln die Prüfer allzu oft Lenkung, Beleuchtung und ganz besonders auch die Auspuffanlage, die schon in frühen Jahren vergammeln. Auch Ölverlust ist ein dunkles Kapitel beim Logan.

Was die Pannenhäufigkeit angeht, kann sich der Logan laut dem ADAC immerhin im Mittelfeld platzieren. Gründe dafür sind die hohe Zahl an Batterieschäden und die vielen Probleme mit der Zündanlage. So machten die Zündspulen bei Modellen bis 2009 Ärger, die Zündkabel fielen bei den Baujahren 2009 bis 2010 auf. Bis zum Baujahr 2006 wies auch der Kurbelwellensensor häufig elektrische Fehler auf. Ein Problem, das nur den bis 2013 gebauten MCV betrifft, sind defekte Zündschlösser (Baujahre 2010 bis 2013).

Limitierte Motorenpalette des Dacia Logan

Mit bis zu 2350 Liter Kofferraumvolumen und bei Bedarf sieben Sitzplätzen für 8400 Euro konnte der Logan als Kombi MCV ab 2007 viele Kunden überzeugen. Die 2005 auf den Markt gekommene Limousine war für 7200 Euro zu haben. Damit kam die rumänische Renault-Tochter Dacia damals genau zur richtigen Zeit, Basismobilität zum günstigen Preis war im Kommen. Dass der Logan nicht mal gegen Aufpreis ESP bot und Servolenkung oder Seitenairbags nur in höheren Ausstattungsversionen zu haben war, nahmen viele in Kauf. Wie auch das limitierte Motorenangebot.

Mehr als 77 kW/105 PS aus einem 1,6-Liter-Benziner bot der Logan nie. Derselbe Motor war noch mit 64 kW/87 PS erhältlich, darunter rangiert ein 1,4-Liter-Ottomotor mit 55 kW/75 PS. Bei den Selbstzündern startet das Angebot bei 50 kW/68 PS und endet bereits bei 65 kW/88 PS. Beide Leistungsstufen deckt ein 1,5-Liter-Diesel ab. Den Logan MCV gab es zudem auch als LPG-Version mit zunächst 62 kW/84 PS und später mit 62 kW/85 PS.

Dacia Logan ab 1750 Euro

Der Dacia Logan ist als Limousine mit 1,4-Liter-Benziner laut Schwacke ab etwa 1750 Euro erhältlich. Dafür bekommt man ein Modell von 2005, das um die 118.000 Kilometer gelaufen ist. Das Topmodell Logan 1.6 16V Laureate von 2010 wird mit 5050 Euro gelistet (58.000 Kilometer). Der MCV startet laut den Marktbeobachtern bei etwa 3000 Euro für ein Exemplar von 2007 (101.200 Kilometer). Als Logan MCV 1.6 Laureate mit 62 kW/84 PS des Baujahrs 2011 werden rund 6150 Euro fällig (53.200 Kilometer).

Dieselfreunde werden ab etwa 3350 Euro fündig und bekommen dafür laut Schwacke einen Logan MCV 1.5 dCi Ambiance von 2007 mit etwa 137.800 Kilometern Laufleistung. Ein stärkerer Selbstzünder von 2010 liegt als Logan MCV 1.6 dCi Laureate bei etwa 5950 Euro (91.000 Kilometer). Wer das günstigere Flüssiggas tanken will, muss etwa 6200 Euro für einen Logan MCV LPG von 2011 investieren (53.200 Kilometer). (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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