Verkehrssektor gefährdet CO2-Ziele

Steigende Fahrleistungen

Verkehrssektor gefährdet CO2-Ziele
Ein Dieselgipfel soll Abhilfe schaffen © dpa

Im Zuge der Energiewende werden die von der Bundesregierung bis 2020 angepeilten CO2-Ziele verfehlt werden. Einen Teil der Schuld trägt dabei der Sektor Verkehr mit immer weiter steigenden PS-Zahlen.

Im Kampf gegen CO2-Emissionen zeigt die Energiewende in Deutschland Wirkung. In vielen Bereichen ist der Ausstoß der Treibhausgase seit Jahren deutlich rückläufig. Allerdings weist das Umweltbundesamt (UBA) im Sektor Verkehr auf einen erneuten Anstieg der Emissionen hin.

Laut neuesten Berechnungen des UBA sind die Treibhausgasemissionen 2015 um 349 Millionen auf 901,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent im Vergleich zu 1990 zurückgegangen. Das ist ein Minus von gut 28 Prozent. Auch im Vergleich zu 2014 gab es einen kleinen Rückgang um gut zwei Millionen Tonnen beziehungsweise 0,3 Prozent. Die größten Minderungen wurden im Energiesektor verzeichnet, da immer mehr Strom aus Sonne, Wind und Wasser gewonnen wird.

CO2-Ausstoß im Sektor Verkehr steigt an

Im Verkehrssektor setzt sich hingegen ein bereits mehrere Jahre andauernder Trend zu steigenden Emissionen fort. Im Vergleich zu 2014 ist dort der CO2-Ausstoß um 0,7 auf 160,8 Millionen Tonnen angestiegen.

Als Hauptgrund für diese Entwicklung sieht das UBA die weiter steigenden Fahrleistungen im Straßenverkehr an. „Die Zahlen zeigen: Nur mit der Elektromobilität haben wir eine Chance, die Emissionen des Verkehrs zu senken“, so die Einschätzung der UBA-Präsidentin Maria Krautzberger.

Greenpeace kritisiert Bundesregierung

Im Hinblick auf das von der Bundesregierung gefasste Ziel, bis 2020 die CO2-Emissionen um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, kritisiert Greenpeace-Energieexperte Niklas Schinerl vor allem die Versäumnisse im Verkehrssektor.

„Das deutsche Klimaziel besteht aus wenig mehr als warmen Worten. Schuld daran ist der verscheppte Kohleausstieg der Bundesregierung und das Bremsen der Autoindustrie. Der Verkehrssektor liefert keinerlei Beitrag zum Klimaschutz. Im Gegenteil: In den vergangenen Jahren stieg der CO2-Ausstoß sogar wieder. Ändern wird sich das nur mit deutlich weniger Autos, einem mittelfristigen Plan zum Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor und Anreize für den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel.“ (AG/SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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