VDA: Elektro-Autos stärker bei Berechnung einbeziehen

CO2-Grenzwerte werden aufgeweicht

VDA: Elektro-Autos stärker bei Berechnung einbeziehen
Die Mercedes B-Klasse Electric Drive. © Mercedes

Die deutschen Autohersteller fordern eine höhere Anrechnung von Elektroautos bei den CO2-Grenzwerten. VDA-Präsident Matthias Wissmann: «Diese Deckelung sollte so rasch wie möglich vom Tisch.»

Die deutschen Autohersteller wollen sich bei der Reduzierung ihrer CO2-Emissionen abgasfreie Elektroautos stärker anrechnen lassen. Statt wie geplant mit dem Faktor 1,3 sollten diese Fahrzeuge mit einem Faktor 2,5 in die komplizierte Gesamtrechnung eingehen, fordert der deutsche Branchenverband VDA. Damit könnten Elektroautos die höheren Emissionen von Autos mit gewöhnlichen Verbrennungsmotoren rechnerisch stärker ausgleichen. Auch sollten sich die Hersteller mehr als die von der EU geplanten 20.000 Elektroautos anrechnen lassen können, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann dem «Handelsblatt»: «Diese Deckelung sollte so rasch wie möglich vom Tisch.»

Umweltschützer kritisieren Anrechnungsmöglichkeiten

Bis 2020 müssen Europas Autohersteller strengere Grenzwerte für CO2-Emissionen einhalten. Dann sind im Durchschnitt nur noch 95 Gramm pro Kilometer erlaubt. Die genauen Zahlen variieren aber von Hersteller zu Hersteller und hängen unter anderem vom Gewicht der Autos ab.

Um die Verbreitung von emissionsarmen Elektroautos zu fördern, sollen diese Fahrzeuge die CO2-Bilanz einer ganzen Herstellerflotte stärker ausgleichen können. Umstritten ist aber der genaue Faktor. Umweltschützer kritisieren, dass durch solche Anrechnungsmöglichkeiten die strengen Emissionsauflagen der EU verwässert würden. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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