Dreizylinder für kleine Citroen

C3 und DS3 mit "PureTech"

Dreizylinder für kleine Citroen
Citroen erneuert die Motorenpalette für den C3. © Citroen

Citroen verdrängt die Vierzylinder-Motoren aus den Dreier-Baureihen. Die selbstentwickelten Dreizylinder-Benzinmotoren sind stärker und sparsamer.

Unter der Bezeichnung "PureTech" bietet Citroen ab sofort erstmals selbst entwickelte Dreizylinder-Benzinmotoren für seine Kleinwagen C3 und DS3 an. Damit folgen auch die Franzosen dem allgemeinen Trend zum sogenannten Downsizing, bei dem durch Reduzierung von Hubraum und/oder Zylinderzahl Kraftstoff eingespart werden soll. Zur Verfügung stehen zunächst zwei Varianten: Der 1,0-Liter-Motor mit 50 kW/68 PS und der 1,2-Liter mit 60 kW/82 PS. Der C3 kostet mit diesen Antrieben ab 12.950 Euro (1,0-Liter, Attraction) bzw. ab 15.350 Euro (1,2-Liter, Tendance).

Dreizylinder von Toyota im Citroen C1

Zwar gab es auch bisher schon einen Dreizylinder mit 1,0 Liter Hubraum und 50 kW/68 PS im PSA-Konzern zu kaufen. Der in den Kleinstwagen Citroen C1 und Peugeot 107 eingesetzte Motor ist aber von Toyota und kommt bei den Japanern im baugleichen Aygo zum Einsatz.

Nun ersetzt Citroen die bisherigen Vierzylinder bei seinen Kleinwagen nach und nach durch die Dreizylinder-Modelle und verweist dabei auf große Fortschritte bei Leistung und Verbrauch: So leistet der im C3 angebotene kleinere Benziner mit einem Zylinder weniger 10 PS mehr als sein Vorgänger mit 1,1 Liter Hubraum, beschleunigt deutlich schneller und benötigt vor allem viel weniger Sprit. Der EU-Durchschnittsverbrauch fiel um 1,6 Liter oder 27 Prozent auf 4,3 Liter. Damit bleibt dieses Aggregat um ein Gramm unter der 100-Gramm-Marke.

25 Prozent weniger Verbrauch für Citroen C3 und DS3

Das 1,2-Liter-Aggregat wird zunächst im C3 und DS3 eingesetzt. Der sogenannte VTi 82 leistet ebenfalls 10 PS mehr als sein vierzylindriger Vorgänger mit 1,4 Liter Hubraum, fährt in der Spitze 11 km/h schneller (174 km/h) und benötigt mit 12,3 Sekunden knapp zwei Sekunden weniger um auf 100 km/h zu sprinten. Auch hier sank der Verbrauch im Vergleich zum Vorgänger deutlich. Der Dreizylinder benötigt 4,5 Liter auf 100 Kilometern, 1,5 Liter oder 25 Prozent weniger. Die CO2-Emissionen sinken gleichzeitig um 35 auf 104 g/km.

Dieser Motor wurde in einem C3 auf für eine erste Testfahrt zur Verfügung gestellt. Wie andere Dreizylinder auch läuft dieses Aggregat trotz Ausgleichwelle etwas rau, wird aber niemals unangenehm laut. Will man schneller unterwegs ein, muss der VTi 82 über höhere Drehzahlen bei Laune gehalten werden, womit der Spareffekt deutlich geringer ausfallen wird. Die Schaltung ist zwar präzise, dürfte aber etwas leichtgängiger sein. Zudem vermisst man einen sechsten Gang, der vermutlich im Laufe der Zeit im Zuge von Modellpflegemaßnahmen und neuen Getrieben kommen wird.

Citroen C3 und DS3 überzeugen in der Stadt

In seinem eigentlichen Revier – der Stadt – überzeugt das neue Aggregat dagegen. Wie hoch der tatsächliche Verbrauch ausfallen wird, müssen ausführlichere Tests zeigen. Klar ist jedoch: Im Vergleich zu andern Dreizylindern setzt der VTi 82 zwar keinen neuen Maßstab, gehört aber in Sachen Laufruhe und Durchzugsvermögen mit Sicherheit zu den besten Angeboten. Aber das darf man von einem völlig neuen Motor ja auch erwarten.

In Frankreich wird übrigens schon eine weitere Version des 1,2-Liter-Antriebs mit 53 kW/72 PS angeboten. In deutschen Modellen kommt dieser Motor vermutlich nicht zum Einsatz, da der Leistungsunterschied vor allem zum kleineren 1,0-Liter mit 4 PS doch sehr gering ausfällt. Ganz sicher wird es dagegen eine stärkere Turboversion des 1,2-Liter-Motors geben. Der dürfte dann so um die 85 kW/115 PS haben und den kleinen Franzosen tüchtig einheizen. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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