Neuer GM-Rückruf: 823.000 Chevrolets mit Mängeln

Opel nicht betroffen

Neuer GM-Rückruf: 823.000 Chevrolets mit Mängeln
Auch der Chevrolet Spark ist von den Mängeln betroffen. © Chevrolet

General Motors beordert die nächsten Fahrzeuge in die Werkstätten. Bei den diversen Chevrolet-Modellen sind aber nicht die Zündschlösser der Anlass.

Kurz vor der Bekanntgabe seiner Geschäftszahlen für das zweite Quartal hat General Motors (GM) die nächsten technischen Probleme eingeräumt. Weltweit müssen knapp 823.000 weitere Wagen wegen diverser Defekte in die Werkstätten - unter anderem wegen nicht richtig befestigter Sitze, unzuverlässiger Blinker und einer ausfallenden Servolenkung. Der Konzern wisse bereits von zwei Unfällen mit drei Verletzten wegen der Mängel, teilte die Opel-Mutter in Detroit mit.

Drei Chevrolet-Modelle betroffen

Betroffen von den Problemen sind Modelle neuerer Baujahre - darunter der Kleinwagen Chevrolet Spark, die Limousine Chevrolet Impala und der Pick-up-Truck Chevrolet Silverado. 718.000 der Wagen fahren auf US-Straßen. Opel-Fahrzeuge sind nicht betroffen.

«Diese Rückrufe zeigen, wie sehr wir unseren Sicherheitsansatz verbessert haben», sagte der zuständige GM-Manager Jeff Boyer. Ein jahrelang verschleppter Defekt an Zündschlössern, aufgrund dessen mindestens 13 Menschen starben, hatte die ganze Rückrufwelle ausgelöst.

60 GM-Rückrufe seit Jahresbeginn

Durch die neuesten sechs Rückrufe steigt die Gesamtzahl seit Jahresbeginn nun auf inzwischen 60 Stück. Rund 28,8 Millionen Wagen müssen nach GM-Angaben in die Werkstätten. Damit fällt die Summe trotz der jüngsten Rückrufe geringer aus als bisher. Bei einem früheren Rückruf wegen defekter Zündschlösser bei älteren Limousinen habe es Doppelungen gegeben, erklärte ein Sprecher. Das sei korrigiert worden.

GM legt am Donnerstag Zahlen für das zweite Quartal 2014 vor. Ob der Konzern im vergangenen Vierteljahr einen Gewinn erzielen konnte, ist fraglich: Für die Reparaturen rechnet GM nach letztem Stand mit Kosten von insgesamt 2,5 Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro). Schon im Auftaktquartal hatte der größte US-Autobauer wegen des Rückruf-Debakels nur noch einen schmalen Gewinn von unterm Strich 108 Millionen Dollar eingefahren.

Auch die Restrukturierung bei Opel belastete im vergangenen Quartal: Im Europageschäft stieg das operative Minus von 152 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum auf 284 Millionen Dollar. Mehr als zwei Drittel des Verlusts waren nach damaligen Angaben allerdings auf Kosten für das Aus der Autofertigung in Bochum zum Jahresende zurückzuführen. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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