Deutsche Autohersteller bauen eigene Ladestationen

Porsche, BMW, Daimler und Ford

Deutsche Autohersteller bauen eigene Ladestationen
In Gemeinschaft wollen deutsche Autohersteller Ladestationen bauen © dpa

Mit einem Gemeinschaftsunternehmen wollen deutsche Autohersteller die Elektromobilität in der Heimat vorantreiben. Zunächst sind europaweit 400 Ladestationen geplant, von denen die ersten noch 2017 installiert werden sollen.

Bei ihrem Vorhaben zum Bau eigener Ladestationen für Elektroautos kommt die deutsche Autoindustrie allmählich in die Gänge. Nach kartellrechtlichen Freigaben habe man ein Gemeinschaftsunternehmen zur Umsetzung der Ladesäulen-Ausbaupläne inzwischen gegründet und ins Handelsregister eintragen lassen, sagte ein Porsche-Sprecher in Stuttgart.

Weitere Details wollte er nicht nennen. BMW bestätigte ebenfalls die Firmengründung. «Mit dem operativen Start des Gemeinschaftsunternehmens befinden wir uns nun [...] auf der Zielgeraden», so eine BMW-Sprecherin. Zuvor hatte die «Stuttgarter Zeitung» darüber berichtet.

Absichtserklärung vor einem Jahr

Bei der Firma European High Power Charging GmbH & Co. KG sind Porsche, BMW, Daimler und Ford Europa zu je einem Viertel beteiligt. Porsche spricht hier stellvertretend für den ganzen VW-Konzern, Audi ist bei Planung und Ausführung ebenfalls an Bord. Die Firma soll 50 Mitarbeiter haben, Sitz ist München.

Eine Absichtserklärung zur Gründung des Joint Venture hatte die Autoindustrie vor knapp einem Jahr unterschrieben, diese Absicht wurde nun verwirklicht.

Zunächst 400 Ladestationen europaweit

Zunächst sollen europaweit 400 Ladestationen gebaut werden. Erste Teststationen könnten bis zum Jahresende errichtet werden. Wer die Technik liefert, ist noch unklar. An den ersten Stationen sollen die möglichen Zulieferer ihre Technik unter Beweis stellen.

Der Verkauf von E-Autos kommt in Deutschland bisher nur schleppend voran. Das liegt auch an einer schwachen Infrastruktur, dies will die Autoindustrie mit dem Joint Venture ändern. Die Autobauer haben ihre Investitionen in die E-Mobilität zuletzt verstärkt, Porsche will zum Beispiel 2019 den ersten rein elektrisch betriebenen Sportwagen vorstellen. Dieser soll binnen 15 Minuten um bis zu 80 Prozent aufgeladen werden können. Eine entsprechend hohe Ladeleistung müssen die Stationen haben, daher ist der Bau des Ladenetzes relativ anspruchsvoll. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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