BMW verdient gut, doch Umsatzrendite sinkt

Quartalszahlen vorgelegt

BMW verdient gut, doch Umsatzrendite sinkt
BMW-Chef Harald Krüger. © dpa

BMW hat im dritten Quartal dank der Finanzgeschäfte gut verdient. Allerdings musste der Autobauer im Autogeschäft eine reduzierte Umsatzrendite von 8,5 Prozent vermelden. Wie Vorstandschef Krüger mitteilte, sollen die Anstrengungen bei der E-Mobilität erhöht werden.

Der Autobauer BMW hat trotz einer schwächeren Ertragslage im Kerngeschäft überraschend viel Gewinn eingefahren. Dank Absicherungsgeschäften bei Rohstoffen und Währungen sowie brummender Geschäfte in China kletterte der Überschuss beim Dax-Konzern im dritten Quartal kräftig. Dass die Umsatzrendite in der wichtigen Autosparte spürbar zurückging, konnten die Münchener so weitgehend verschmerzen.
Beim Umsatz lief es ohnehin rund, weil das Absatzwachstum in China und Europa die Schwäche auf dem US-Markt weiter ausbügelte. Vorstandschef Harald Krüger läutete darüber hinaus die nächste Phase der Elektroauto-Pläne des Konzerns ein.

Unter dem Strich stieg der Überschuss im Jahresvergleich um gut 15 Prozent auf 1,82 Milliarden Euro. Branchenexperten hatten mit einem kleinen Rückgang gerechnet. Ausschlaggebend für das kräftige Plus war, dass die Geschäfte zur Absicherung gegen Rohstoffpreis- und Währungsschwankungen deutlich besser liefen als vor einem Jahr, wie das Unternehmen am Freitag in München mitteilte. Zum besseren Finanzergebnis hätten aber auch die chinesischen Beteiligungen mit mehr Gewinn beigetragen, sagte ein Sprecher.

Aktie vorbörslich unter Druck

Vorbörslich geriet die Aktie mit einem Minus von rund 1,6 Prozent etwas unter Druck. Weniger rosig lief es nämlich bei der vielbeachteten Ertragslage im Autogeschäft. Die Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern sank hier von 9,1 Prozent auf 8,5 Prozent. Das sei weniger gewesen als gedacht, sagte unter anderem DZ-Bank-Analyst Michael Punzet. Unter anderem warten Kunden auf die Markteinführung neuer Modelle der Münchener, was die Preise im Schnitt sinken lässt. BMW hatte auch schon angekündigt, dass die Anlaufkosten für neue Modelle wie den 5er im zweiten Halbjahr auf der Marge lasten würden.

Obwohl BMW den Autoabsatz im dritten Quartal um gut 7 Prozent auf 583 000 Fahrzeuge steigerte und der Umsatz insgesamt um 4,6 Prozent auf 23,36 Milliarden Euro kletterte, entwickelte sich der Gewinn aus dem Tagesgeschäft daher unterdurchschnittlich. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 1,1 Prozent auf 2,38 Milliarden Euro.

Größere Anstrengungen bei E-Antrieben

Der Autobauer will daneben seine Anstrengungen bei Elektroantrieben verstärken. "Die steigende Nachfrage der Kunden bestätigt diesen Weg und zeigt uns, dass die Zeit reif ist für unsere nächsten Schritte", sagte Vorstandschef Harald Krüger. Dazu sollen rein batteriegeladene E-Antriebe Einzug halten in die Kernmarken.

Den Auftakt mache 2019 ein rein elektrischer Kleinwagen des Typs Mini, 2020 soll ein voll elektrischer Stadtgeländewagen (SUV) vom Modell X3 folgen. Bereits im kommenden Jahr wird es bei Mini einen Plug-in-Hybriden geben, wie BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer unlängst im Interview mit der Autogazette sagte. Zuletzt hatten sich andere Hersteller mit neuen Ankündigungen für E-Autos förmlich überschlagen. BMW war früh mit der i-Reihe in das Segment eingestiegen, hatte sich zuletzt aber mit offiziellen Ankündigungen zurückgehalten. In Medienberichten hatte es bereits Spekulationen darüber gegeben, dass BMW seine Elektropläne stärker auf andere Modelle ausweitet. (dpa)

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