Zahl der Rückrufe 2015 deutlich angestiegen

BMW am stärksten betroffen

In Deutschland mussten im vergangenen Jahr 200.000 Autos mehr in die Werkstätten als 2014. Vor allem Sicherheitsmängel führen zu den Rückrufen.

Vor allem wegen Sicherheitsmängeln sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Autos in Deutschland in die Werkstätten gerufen worden. Betroffen waren 1,67 Millionen Fahrzeuge nach 1,47 Millionen im Jahr zuvor, wie das Bundesverkehrsministerium auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion antwortete.

Den größten Rückruf gab es 2015 nach den Daten des Kraftfahrt-Bundesamts bei BMW mit 396.000 Pkws wegen eines Fehlers im Beifahrer-Airbag. Es folgte Opel mit 138.000 Personenwagen wegen eines Softwarefehlers in einer Berganfahrhilfe.

VW möglicher Spitzenreiter 2016

Der Grünen-Verkehrspolitiker Markus Tressel nannte die große Anzahl der Rückrufe besorgniserregend. Immer schnellere Modellzyklen dürften nicht zu Schlampereien führen, für die Verbraucher in letzter Konsequenz mit ihrer Gesundheit bezahlen könnten.

In der Statistik werden neben Pkw auch Lastwagen, Busse, Wohnmobile und Krafträder erfasst. Zurückgerufen werden Fahrzeuge auch aus Umweltgründen. Nach Angaben der Bundesregierung verstießen 2015 zwei Hersteller gegen Meldepflichten. Im Jahr 2010 waren 1,17 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen worden, 2011 gab es zwischenzeitlich einen deutlichen Rückgang auf 560.000 Fahrzeuge.

In diesem Jahr wird VW die Spitze der zurückgerufenen Unternehmen erklimmen. Aufgrund der eingesetzten Betrugssoftware müssen rund 2,5 Fahrzeuge ein Update aufgespielt bekommen. (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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