Harte Zeiten für Autobatterie

Verbraucher saugen an Kapazität

Harte Zeiten für Autobatterie
Der Ladezustand der Batterie kann auch in der Werkstatt untersucht werden. © DVR

Die kühlen Temperaturen machen der Autobatterie zu schaffen. Je nach Zustand des Stromspeichers wird externe Hilfe benötigt.

Der Winter ist die härteste Zeit für Autobatterien. Niedrige Temperaturen setzen der Technik zu: Heckscheibenheizung, Scheinwerfer und Sitzheizung saugen zusätzlich an der Kapazität des Akkus. Wer Sorge hat, dass das Fahrzeug demnächst morgens nicht mehr anspringt, kann den Zustand des Stromspeichers selbst überprüfen.

Ladezustand nicht direkt nach einer Fahrt prüfen

Der simpelste Test ist, das Auto im Dunkeln vor einer Wand zu parken, das Abblendlicht an- und den Motor auszuschalten. Dann beobachten: Wird das Licht nach kurzer Zeit deutlich dunkler, ist die Batterie schwach. Auch wenn der Stromspeicher nur noch mit Mühe den Anlasser drehen lassen kann, ist die Ladekapazität nicht ausreichend.

Wer ein Spannungsmessgerät besitzt, kann den Ladezustand auch genau überprüfen. Möglichst nicht direkt nach einer Fahrt, da die Batterie dann bereits aufgeladen wurde. Nach einigen Stunden Ruhe das Messgerät an die Batterie anschließen - zunächst das rote Kabel an den Pluspol, dann das schwarze an den Minuspol. Ist die Batterie in einem guten Zustand, liegt die Spannung zwischen 12,4 und 12,7 Volt. Bei einem Messwert unter 12 Volt sollte die Batterie geladen werden.

Reihenfolge bei Starthilfe einhalten

Nicht feststellen kann man so allerdings den Erhaltungszustand der Batterie. Wer sich unsicher ist oder wenig Erfahrung im Umgang mit der Batterietechnik hat, sollte eine Werkstatt für einen kurzen Check aufsuchen.

Wenn die Batterie leer ist und das Auto nicht mehr anspringt, kann man sich von einem anderen Fahrzeug Starthilfe geben lassen. Zuerst wird das rote Kabel an die Pluspole der Batterien beider Fahrzeuge geklemmt. Anschließend den Minuspol des Hilfsfahrzeugs mit einer schwarzen Klemme des Kabels verbinden. Dann die andere schwarze Klemme an ein Metallteil des Motors des Havaristen anbringen, nicht aber an den Minuspol der entladenen Batterie. Ansonsten könnte Säure austreten und ein Schaden an der Batterie entstehen. Bei mit erhöhter Drehzahl laufendem Motor des Helfers den Motor des Havaristen starten.

Gebläse einschalten

Dreht der Anlasser und startet der Motor, sollte man im frisch gestarteten Pkw einen starken elektrischen Verbraucher wie zum Beispiel das Gebläse oder die Heckscheibenheizung anschalten. Dadurch werden etwaige Spannungsspitzen beim Entfernen der Kontakte vermieden, die sonst empfindliche Steuergeräte schädigen könnten.

Jetzt werden die schwarzen Klemmen gelöst. Dann die elektrischen Verbraucher wieder ausschalten und die roten Klemmen entfernen. Um der Batterie Stärke zu verleihen, empfiehlt sich eine längere Fahrt. Wiederholt sich die Panne, dürfte die Batterie beschädigt sein. Dann hilft nur ein Wechsel. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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