Wie nehme ich mein Auto wieder in Betrieb?

Autopapst Andreas Kessler gibt Tipps

Nach einer langen Standzeit muss das Auto gut gewartet werden, ehe es ohne großes Risiko für die erste Ausfahrt bereitsteht. Autopapst Andreas Kessler gibt in der Autogazette Tipps für die Wiederinbetriebnahme.

Das Auto von Autogazette-Leser Jörg steht seit einem Jahr unbewegt in der Tiefgarage und soll wieder "zum Leben" erweckt werden. Die Bremsen saßen fest, wurden aber nach mehreren vor und zurück einigermaßen freigerollt. Autopapst Andreas Kessler gibt weitere Anregungen, was bei einer Wiederinbetriebnahme beachtet werden sollte:

Regelmäßige Wartung mindert Kosten

"Der kritischste Punkt sind tatsächlich die Bremsen. Durch die Alterung sowohl der Bremsflüssigkeit (die ist hygroskopisch und zieht Wasser aus der Luftfeuchte. Das führt zu Korrosion an den Bremszylindern....) als auch der Kunststoffe der Bremsschläuche und Leitungen kommen hier durch bloßes Herumstehen recht teure Probleme auf den 'Altauto-Freund' zu. Man kann diesen Bereich eigentlich nur durch regelmäßige Wartung / Erneuerung der genannten Komponenten in den Griff bekommen.

Ein weiteres Kapitel ist das Öl im Motor, was sich nach langen Standzeiten chemisch verändert. Das gilt insbesondere für Autos, die nur im Kurzstreckenverkehr unterwegs waren. Alterung spielt auch bei den Reifen eine Rolle: Hier entstehen gerne 'Standplatten', die im fortgeschrittenen Stadium die Erneuerung der Reifen erforderlich machen.

Regelmäßige Ausfahrt ist die beste Pflege

Zur Batterie ist fast nichts zu sagen: Selbst Akkus, die ständig mit einem Ladungserhaltungsgerät am Netz hängen, sind irgendwann defekt. Wenn ein Auto länger als ein Jahr nicht bewegt wurde, würde ich als erstes versuchen, ob der Motor noch dreht (großen Ringschlüssel auf die Kurbelwellenschraube und drehen....). Danach Startversuch, ggf. vorher den Vergaser -so vorhanden- mit frischem Kraftstoff füllen.

Wenn der Motor angesprungen ist, warmlaufen lassen und dann einen Ölwechsel machen. Vor den ersten Fahrversuchen die Bremsanlage und die Reifen analog zu den o.g. Tipps prüfen. Die beste Pflege für ein 'Stehzeug' ist nach meiner Meinung eine regelmäßige Ausfahrt bei schönem und trockenem Wetter. Beim Auto handelt es sich schließlich nicht um eine 'Immobilie'." (AG)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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