Neuer Glanz für Vans und Kombis

Vans liegen im Trend. Doch nach Auffassung von Experten gehört den so genannten Sport Utility Vehicles die Zukunft. Sie zeichnen sich durch ihren hohen Spaßfaktor aus.

Von Heiko Haupt

Erfolg ist nicht immer von Dauer. Nach Jahren, in denen sie als Erfolgsmodelle für den Familientransport galten, bekommen Kombis und Vans derzeit vor allem von den sportlichen Geländekombis mit Klassenbezeichnung SUV Konkurrenz. Die verblassenden Karrieren vieler Kombi- und Van-Modelle sollen daher nun mit modernen Nachfolgern wieder in Schwung gebracht werden.

Neuauflage des Galaxy

Frischen Wind ins Van-Segment bringt vor allem Ford in Köln: Dort findet sich die Neuauflage des Van-Klassikers Galaxy im Programm. Außerdem gibt es das Schwestermodell S-Max, das irgendwo zwischen großem Van und Kombi angesiedelt ist - und dem Familienausflug außerdem noch eine sportliche Note geben soll.

Bei Skoda hat man einige Fahrzeugklassen tiefer versucht, das Prinzip Van um neue Ideen zu erweitern. Das Ergebnis ist der Roomster, der eine Brücke zwischen Kastenwagen und günstigem Van bildet. Bei Citroën steht im Herbst die Neuauflage des Picasso an.

«Insgesamt kann man aber sagen, dass bei den Vans die Spitze erreicht ist», meint Automobilforscher Prof. Ferdinand Dudenhöffer vom Prognoseinstitut B&D Forecast in Bochum. «In den kommenden Jahren werden die Vans eher verlieren, Gewinner werden dagegen die SUVs sein.» Denn der Van ist laut Dudenhöffer zwar praktisch, ein SUV jedoch bietet ähnliche Vorzüge - und macht zudem auch noch Spaß.

Kombis weiter im Trend

Der Galaxy Foto: Werk

Das Interesse an Kombis wird laut Dudenhöffer nicht schwinden - vielmehr wird eine große Zahl an neuen Modellen erscheinen, die wiederum ein paar Ideen aus anderen Bereichen übernehmen. Man könne von einer neuen Kategorie mit Bezeichnung Sportstourer sprechen - also sportliche Kombis mit Lifestyle-Ausrichtung. Ein typisches Beispiel dafür ist der von BMW in München bereits bestätigte Mini Kombi. Die aufgefrischte nächste Generation des normalen Mini soll Ende 2006 erscheinen. Im kommenden Jahr wird dann neben dem Cabrio auch der Kombi mit der Bezeichnung Traveller folgen.

Zu den erfolgreiche Kombimodellen wird 2007 sicherlich auch der erwartete Golf Variant von Volkswagen zählen. Auch er wird nach dem Wunsch der Entwickler weiter vom Image eines Lastesels entfernt sein. Deutlich wird das schon beim Design: Unter anderem soll das Modell ein eleganteres Schrägheck statt steil stehender Heckklappe erhalten.

In den größeren Fahrzeugkategorien geht man den gleichen Weg. So wird das für den Herbst 2007 erwartete neue T-Modell der C-Klasse von Mercedes ebenfalls über ein mehr sportlich als praktisch erscheinendes Design verfügen. Ford wiederum will den Mondeo vom Muff des braven Mittelklasse-Transporters befreien. Limousine wie Kombi sollen die Kundschaft mit neuen Formen emotional ansprechen.

Zwischen Van und Kombi

Der Berlingo Foto: Werk

Ein Fragezeichen steht noch hinter dem, was bei BMW als «raumfunktionales Konzept» angekündigt wird. Experten erwarten, dass man sich zwischen Van und Kombi bewegt. Im Hinblick auf die Größe dürfte sich das Auto auf dem Niveau des 5ers bewegen - wofür auch die Modellbezeichnung spricht, die als Gerücht die Runde macht: V5.

2007 wird außerdem Renaults Billigschwester Dacia den Logan auch als Kombi zu den Händlern bringen. Ähnlich sieht es beim nächsten Skoda Fabia und dem Toyota Corolla aus. Ein neuer Jaguar S-Type Kombi wird gleichermaßen erwartet wie eine Kombi-Version des nächsten Stilo von Fiat. 2008 wird man sich dann wohl den nächsten Audi A4 Avant und den 308 Kombi von Peugeot anschauen können. Und 2009 startet vermutlich auch ein Polo Kombi von Volkswagen.

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