Mazda Furai: Futuristischer Grenzgänger

Seit fast zwei Jahren positioniert sich Mazda als sportlichster Hersteller Japans. Doch erst die Studie Furai raubt einem wirklich den Atem.

Von Stefan Grundhoff

Die Japaner geben Vollgas. Kleinwagen, SUV, Luxuslimousinen, Pick Ups oder Vans kennt man ja schon und gerade in den USA sind sie eine Macht. Zunehmend setzen Mazda, Nissan, Toyota und Suzuki auf die sportliche Karte. Während es Sportwagenfans gar nicht abwarten können, endlich den neuen Supersportler Nissan Skyline GTR auf der Straße zu sehen, ist der Mazda Furai noch Zukunftsmusik. Doch vielleicht wird mehr daraus.

Wankelmotor als zentrales Element

Die neu eingeführte Designsprache Nagare hat man zumindest noch nie derart sportlich wie auf der Detroit Motor Show bestaunen können. Dabei besinnt sich Mazda stärker denn je auf seinen Kreiskolbenmotor. Der grandios sportliche Furai macht einem bereits beim visuellen Erstkontakt Angst und zelebriert auf besondere Art und Weise den 40. Geburtstag des Wankelmotors. Furai bedeutet übersetzt der Klang des Windes und der dunkle Renner lässt vermuten, dass dem Wind nicht erst beim Durchbrechen der Schallmauer der Atem wegbleiben dürfte. Die Lackierung des Furai geht auf den Mazda 787B-Rennwagen zurück, der 1991 die 24 Stunden von Le Mans gewann - als bisher einziger japanischer Rennwagen.

In jeder Hinsicht eine Augenweide

Eine Augenweide, in jeder Hinsicht Foto: Mazda

450 PS stark und knapp 300 km/h schnell ist der Furai eine optische und technische Augenweide. Befeuert wird er von natürlichem Bio-Ethanol. «Wir suchten einen Weg, um eine Brücke zwischen Mazda Motorsport und den Serienmodellen zu schlagen», berichtet Franz von Holzhausen, Director of Design von Mazda Nordamerika und Kopf des Furai-Entwicklungsteams. «Motorsportfans und normale Autofahrer ticken anders. Der Furai soll einen neuen Schnittpunkt darstellen.» Und was für einen. Ließen die bisherigen Studien der Nagare-Linie keinen Zweifel daran aufkommen, dass es sich um realitätsferne Kreationen handelte, so könnte man sich den Detroit-Renner problemlos im Rennbetrieb auf einer europäischen oder asiatischen Piste vorstellen.

Die Basis für den gerade einmal ein Meter hohen, aber fast zwei Meter breiten Mazda Furai ist ein rennerprobtes Courage-C65-Chassis, dass sich in den vergangenen Jahren in der heiß umkämpften American Le Mans Series einen Namen gemacht hat. So kann man sich den Furai zeitnah durchaus im harten Renneinsatz vorstellen. «In Erwartung künftiger Regularien in der ALMS haben wir ein neues, geschlossenes Cockpit konstruiert, das besser zu einem zukünftigen Produktionsfahrzeug passen würde», erläutert von Holzhausen. «Die wichtigste Komponente ist der 450 PS starke Kreiskolbenmotor mit drei Rotoren. Für uns wird der ultimative Mazda immer von einem Wankelmotor angetrieben.»

Außergewöhnliches Cockpit

Eng wirds im Cockpit Foto: Mazda

So renn-puristisch sich Courage-Kohlefaserchassis und Karosserie des Furai zeigen, so ungewöhnlich zeigt sich das Cockpit. Die Fahrgastzelle ist breiter als das Original, damit auch zwei Personen in dem Japan-Geschoss sitzen können. Wirklich bequem dürfte es jedoch nicht werden. Bleibt abzuwarten, ob der Furai das Zeug zu einem Kleinseriensportwagen wie ein Maserati MC12 oder ein Ferrari Enzo hat. Auf der Detroit Motor Show kann das Publikum zunächst einmal träumen.

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