Autobauer ignorieren Diebstahl-Risiko bei Keyless-Systemen

ADAC beklagt rückständige Technik

Autobauer ignorieren Diebstahl-Risiko bei Keyless-Systemen
Keyless-System birgen ein Risiko. © AG/Mertens

Vor einem Jahr hat der ADAC auf Sicherheitsrisiken bei Keyless-Schließsystemen hingewiesen. Doch geschehen sei seither nichts, beklagt der Automobilclub, der 100 Modelle getestet hat.

Es ist ein Jahr her, da hatte der ADAC auf Sicherheitsrisiken bei Keyless-Schließsystemen hingewiesen. Doch seither hätten die Automobilhersteller beim Diebstahlschutz nicht nachgebessert, kritisiert der ADAC nachdem er 100 Neuwagenmodelle auf dieses Sicherheitsrisiko erneut untersucht hat. Autos mit der sogenannten Keyless-Technik ließen sich mit einfachsten Mitteln in Sekundenschnelle öffnen und starten, so der Automobilclub.

Aufholbedarf bei IT-Sicherheit

„Wir decken dieses herstellerübergreifende IT-Problem bei immer mehr Marken auf“, sagte der beim ADAC für die Technik zuständige Vizepräsident Thomas Burkhardt. „Autodiebe nutzen diese Schwachstelle mutmaßlich schon seit Jahren aus, ohne dass die Autobauer Abhilfe schaffen. Das zeigt, dass die Automobilindustrie in Sachen IT-Sicherheit gegenüber anderen Branchen noch viel aufzuholen hat.“

Das Problem betrifft Modelle aller Marken. Mit negativem Ergebnis überprüft wurden sowohl gängige Autos wie VW Golf, Mercedes E-Klasse oder BMW 3er als auch Exoten wie Toyota Mirai, Ford Mustang oder Subaru Levorg. Bei ausnahmslos allen Kandidaten ließen sich die Funksignale der Autoschlüssel aus der Ferne abgreifen und anschließend zum Aufschließen und Starten des Fahrzeugs missbrauchen. Die dazu erforderlichen Geräte lassen sich laut ADAC für rund 100 Euro aus handelsüblichen Elektronikbauteilen von Laien selbst bauen. (AG/SP-X)

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