Audi A7: Jack fährt autonom 900 Kilometer

Langstreckenfahrt nach Las Vegas

Audi A7: Jack fährt autonom 900 Kilometer
Start der autonomen Fahrt des Audi A7 von Stanford nach Las Vegas. © Audi

Audi sieht sich in der Führungsrolle beim autonomen Fahren. Im Vorfeld der Consumer Electronic Show (CES) startete die VW-Tochter nun eine Langstreckenfahrt von Stanford nach Las Vegas über 900 Kilometer.

Der Zeitpunkt war gut gewählt. Kurz vor dem Beginn der Consumer Electronic Show (CES) startete die VW-Tochter Audi eine autonome Langstreckenfahrt mit einem A7 Sportback von Stanford an der Westküste bis nach Las Vegas über eine Distanz von 900 Kilometer. Der Start erfolgte am Sonntag in der Universitätsstadt im Silicon Valley und führt in zwei Tagen ins Spielerparadies in Nevada, wo die weltweit wichtigste Elektronikmesse stattfindet.

Nachdem Audi erst im Oktober einen RS7 ohne Fahrer im Grenzbereich über den Hockenheimring rasen ließ, ist diese Langstreckenfahrt bereits die zweite spektakuläre Aktion der Ingolstädter innerhalb von nur zweieinhalb Monaten. „Mit der Testfahrt von der Westküste Kaliforniens nach Las Vegas demonstrieren wir unsere Führungsrolle im Bereich pilotiertes Fahren“, zeigte sich Audi-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg selbstbewusst. Die Fahrt mit dem „A7 piloted driving concept“ findet im Gegensatz zur Fahrt auf dem Hockenheimring nun unter Kundenbedingungen statt und ist eine gemeinsame Aktion von Audi mit dem VW Electronics Research Laboratory und der Konzernforschung. Im Gegensatz zur Fahrt auf dem Hockenheimring sitzt nun jedoch ein Fahrer hinter dem Steuer, um für den Fall der Fälle selbst ins Fahrgeschehen eingreifen zu können.

Autonomer A7 zeigt Stand der Technik

In dem A7 wird der neuste Stand der Technik präsentiert. Das Fahrzeug ist dabei in der Lage, den Fahrer auf Autobahnen im Bereich einer Geschwindigkeit von 0 bis etwas mehr als 110 km/h zu entlasten. Jack, wie das Auto von den Entwicklern genannt wird, ist dabei in der Lage, Spurwechsel und Überholvorgänge selbstständig durchzuführen. Der A7 kann zudem eigenständig beschleunigen und bremsen. Dabei ist Jack zugleich fähig, seine Geschwindigkeit beim Spurwechsel nach links oder auch rechts (das ist in den USA erlaubt) seine Geschwindigkeit dem Umfeld anzupassen.

In dem Forschungsträger sind eine Vielzahl von Seriensensoren verbaut: so überwachen die so genannten Long-Range Radarsensoren der Adaptiven Cruise Control (ACC) und des Audi Side Assist (ASA) die Bereiche vor und hinter dem Auto. Daneben gibt es noch je zwei nach links und rechts ausgerichtete Mid-Range-Radarsensoren an Front und Heck, die die 360 Grad-Rundumsicht ergänzen. Im Kühlergrill und in der Heckschürze sind Laserscanner installiert, die Informationen zur Detailerkennung statischer und dynamischer Objekte während der pilotierten Fahrt liefern. Wie Audi mitteilt, würde diese Technologie auch unter Kostengesichtspunkten seriennah sein.

Abbremsen bis zum Stillstand

Für den Fall, dass das System an seine technischen Grenzen stößt, wird der Fahrer dazu aufgefordert, wieder die Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen. Das geschieht durch mehr Hinweissignale wie farbige LEDs an der Windschutzscheibe, Anzeigen im Fahrerinformationssystem und einem speziellen Display, von Audi „Central Status Indicator“ (CSI) genannt. Zudem wird der Fahrer auch durch ein akustisches Signal aufgefordert, die Kontrolle zu übernehmen. Sofern der Fahrer diese Signale nicht beachtet, wird ein vom System das Warnblinklicht aktiviert und das Auto bis zum Stillstand gebracht.

Die CES in Las Vegas steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des autonomen Fahrens und der Vernetzung des Automobils. Wie Audi zeigen auch die Mitbewerber BMW und Mercedes, was sie beim autonomen Fahren zu bieten hat. Während BMW einen automatisch einparkenden i3 zeigt, präsentiert Mercedes in seinem neuen Erprobungsfahrzeug den Innenraum der Zukunft. Daimler-Chef Dieter Zetsche ist zudem Keynote-Speaker an diesem Montag. (AG/FM)

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