Audi A1 Sportback: Starker Auftritt

Nur 850 Euro Aufpreis

Audi A1 Sportback: Starker Auftritt
Audi bringt den A1 als Sportback © Audi

Der Audi A1 Sportback rollt Anfang kommenden Jahres zu den Händlern. Der Aufpreis für den Fünftürer beträgt im Vergleich zum Dreitürer nur 850 Euro. Der Neue aus Ingolstadt gefällt mit einem stimmigen Design.

Von Frank Mertens

Ist der Audi A1 nun ein Erfolg oder ist er keiner? Für den Ingolstädter Autobauer ist das natürlich eine rhetorische Frage. Der A1 ist ein Erfolg, wiederholt Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer immer wieder, zuletzt im September auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt/Main im Interview mit der Autogazette.

Schwarzenbauer verweist dabei gern auf die Absatzzahlen. Erst habe man von seinem Premiumkleinwagen nur 100.000 Autos absetzen wollen, doch aufgrund der großen Nachfrage sei das Absatzziel auf 120.000 Autos nach oben geschraubt worden. Eine Erfolgsgeschichte also, wenn man Audi glaubt. Daran lässt auch Mischa Ehlers keinen Zweifel, der das Produktmarketing verantwortet. „75 Prozent der Kunden eines A1 haben vorher keinen Audi gefahren“, sagt Ehlers. Entsprechend sei das Ziel aufgegangen, neue Kunden an die Marke heranzuführen. Vor allem jüngere. So beträgt das Durchschnittsalter des A1-Kunden rund 45 Jahre.

Audi A1 Sportback startet bei 16.950 Euro

Nun will Audi den Erfolg des A1 weiter befördern. Dazu schickt man den A1 Sportback an den Start, der zwar erst im kommenden Jahr auf den Markt kommt, aber bereits ab sofort bestellt werden kann. Der Fünftürer steht als 1.2 TFSI mit 16.950 Euro in der Preisliste. Damit ist er nur 850 Euro teurer als der Dreitürer – dafür bietet der Sportback aber durch seine zwei zusätzlichen Türen einen höheren Nutzwert. Mit einer Länge von 3,95 Metern und einem Radstand von 2,47 Metern ist er mit dem Dreitürer zwar identisch, doch soll die um 1,1 Zentimeter im Fond verbesserte Kopffreiheit den Sitzkomfort erhöhen, wie Designer Dany Garand erklärt.

Der klar strukturierte Innenraum im Audi A1 Sportback Audi

Mehr als ein Versprechen? Nun ja, für Großgewachsene jenseits der 1,85 Meter wird es in dem als Fünfsitzer ausgewiesenem Sportback doch arg eng. Der Kopf touchiert leicht den Dachhimmel; auch beim Einsteigen in den A1 müssen größere Mitreisende den Kopf absenken, wenn sie sich ihn denn nicht am Türrahmen stoßen wollen. Die Kniefreiheit ist für Normalgewachsene indes akzeptabel. Serienmäßig wird der A1 übrigens als Viersitzer ausgeliefert, optional – allerdings ohne Aufpreis – gibt es ihn auch als Fünfsitzer. Doch darauf kann man getrost verzichten, denn fünf Personen werden es sich nicht antun, im Fond Platz zu nehmen.

Schade übrigens, dass man wie beim Dreitürer auch beim Sportback darauf verzichtet hat, die Neigung der hinteren Rücklehnen verstellen zu können. Somit hätten auch Großgewachsene spürbar mehr Sitzkomfort erhalten können. Doch dieser A1 ist nun mal kein A8, er ist und bleibt ein Kleinwagen, auch als Sportback. Als solcher ist er voll und ganz auf die Bedürfnisse des Fahrers und Beifahrers ausgelegt, die in ihm komfortabel Platz finden. Das Armaturenbrett wirkt wertig, die Instrumente sind intuitiv zu bedienen, halt so, wie man es von Audi kennt. Wer noch nie in einem Auto aus Ingolstadt unterwegs gewesen ist, findet sich in diesem A1, der übrigens in Belgien gebaut wird, sofort zurecht. So muss es sein. Wohlfühlfaktor für Fahrer und Beifahrer garantiert.

A1 bietet alle bekannten Annehmlichkeiten

Die Seitenlinie des Audi A1 Sportback Audi

Natürlich bietet der A1 alle Annehmlichkeiten, die man auch aus anderen Audis kennt – in ihm kann man alles ordern, was es auch in den höherklassigen Modellen gibt. Seien es nun Xenon-Scheinwerfer, ein S-Line-Paket oder Fahrassistenzsysteme wie ein Spurwechselassistent, ein Navigationssystem mit Google-Earth-Anzeige oder ein WLAN-Hot-Spot.

Ein Plus dieses Sportbacks ist ohne Frage sein Design. Während das Schwestermodell doch etwas gedrungen wirkt, erscheint das neuste Modell der Ingolstädter optisch stimmig. Man habe Wert darauf gelegt, sagt Designer Garand, dass man nicht einfach einen kleineren A3 baue, sondern ein eigenständiges Auto. Das ist ohne Frage gelungen, der Sportback sieht chic aus, seine Details wie die leicht über die Scheinwerfer ragende Motorhaube und die das Auto umlaufende Schulterlinie gefallen.

A1 mit bekannter Motorenpalette

Wer möchte, der hat beim A1 die Qual der Wahl – es stehen eine Vielzahl von Individualisierungen zur Auswahl. So kann die Dachkuppel neben den ohnehin erhältlichen Farben zusätzlich noch in Lichtsilber, Schwarz oder Grau lackiert werden. Oder im Innenraum kann man seinem Farbempfinden fast freien Lauf lassen, was bis zu Wasabi-grünen Teilen im Innenraum führt – wer es mag.

Ansonsten steht bei den Motorsierungen die auch aus dem Schwestermodell bekannte Palette zur Verfügung. Der Einstiegsmotor ist der 1.2 TFSI mit 86 PS, daneben gibt es noch einen 1.4 TFSI mit 122 PS und 185 PS zur Auswahl und bei den Selbstzündern kann der Kunde zwischen dem 1.6er TDI mit 90 beziehungsweise 105 PS wählen. Der Verbrauch beider Aggregate liegt laut Hersteller bei 3,8 Litern. Zu einem späteren Zeitpunkt wird es noch einen 2.0 TDI mit 140 PS geben, dessen Verbrauch bei 4,1 Litern liegen soll.

Das Heck des neuen A1 Sportback von Audi Audi

Und wie stehen die Aussichten für den A1 Sportback? Marketingexperte Ehlers jedenfalls hält sich mit Prognosen zurück, welche Modellvariante am Ende beim Kunden besser ankommt. Der Drei- oder der Fünftürer? Nach unserer Auffassung klar der Sportback. Auch wenn Großgewachsene im Fond nur mühevoll Platz finden, bietet er doch neben einem gefälligeren Auftreten vor allem auch mehr Alltagsnutzen, allein durch die zwei zusätzlichen Türen, die übrigens, wenn sie ins Schloss fallen, einen dumpfen Ton hinterlassen. So etwas kennt man sonst nur von Autos in deutlich höheren Preisregionen.

Zur Bilderschau des Audi A1 Sportback

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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