Paris sieht weiß

Paris sieht weiß
Ford iosis X © Foto: dpa

Futuristisches Design und Retro-Look bestimmen das Bild auf dem Pariser Autosalon. Weiß – die Autofarbe der 80er Jahren – liegt wieder voll im Trend.

Die großen europäischen Autobauer präsentieren in Paris viel automobile Vernunft. Sportliche Geländewagen in kleinerer Form sind «in». Designer und Konstrukteure setzen zudem auf intelligente Raumkonzepte, die dem Autofahrer mehr Platz lassen. Und schließlich geben Hybrid- und Brennstoffzellen-Motoren den Ton an. Einer der wichtigsten Trends lautet: Rückkehr zu althergebrachten Farben und Formen.

«Es gibt eine Renaissance der Trendfarbe Weiß», sagt der Automobilforscher Ferdinand Dudenhöffer. So präsentiert die Luxusmarke Maybach ihre Limousine 57 S zum ersten Mal in schimmernden perlmuttweißem Lack, der Glimmer enthält. Die Farbe verändert sich bei Lichteinfall.

«Wir erfüllen damit den Wunsch unserer Kunden nach noch mehr Individualität», sagt Sprecher Stefan Diehl. Serienmäßig sei nur noch schwarz und silber erhältlich. Auch der französische Autobauer Peugeot zeigt seine Coupé-Cabrio-Studie 207 Epure in weiß - die Farbe soll für die Reinheit des mit einer 20 Kilowatt starken Brennstoffzelle angetriebenen Cabrios stehen. Das Auto hat eine Reichweite von 350 Kilometern.

Peugeot 207 Epure Foto: Werk

Laut Kraftfahrt-Bundesamt ist das Straßenbild in Deutschland heutzutage eher eintönig: Fast die Hälfte der neu zugelassenen Autos präsentiere sich in schlichtem grau oder silbermetallic. Jeder vierte Wagen sei schwarz. Die Farbe Weiß landet derzeit weit hinten mit zwei Prozent Anteil - 1980 waren noch sechs Mal so viele neue Wagen weiß lackiert.

Audi RS8 Foto: press-inform

Luxus und Leidenschaft werden in Paris gepaart mit sparsamen Motoren. Die französische Marke Citroën zeigt die avantgardistische Konzeptstudie C-Métisse, ein Hybrid-Coupé mit Radnarben- Elektromotoren und einem V6 Diesel. Im Retro-Look kommt der Daihatsu Materia daher. Der kastenförmige Viertürer mit kantigem Styling hebt sich vom abgerundeten Einheitsdesign der Mini-Klasse ab.

Mehr Variationsmögklichkeit

Citroen C-Metisse Foto: Werk

Während die Nachfrage nach großen, luxuriösen Geländewagen in Europa und vor allem in den USA nachlässt, boomt der Markt für kompakte SUVs (Sport Utility Vehicles). «Die Welle der kleinen Geländewagen rollt langsam an», sagt Christoph Stürmer vom Prognoseinstitut Global Insight. Dabei verlange der Kunde immer häufiger ein Produkt, das auf ihn zugeschnitten sei. «Die Unternehmen können mehr Varianten anbieten, weil ihre Prozesse effizienter geworden sind und weil sie auf gemeinsame Plattformen für mehrere Modelle zurückgreifen.» Damit würden sie ihre Margen nicht zu sehr belasten.

VW mit Coupé-Studie Iroc

VW-Studie Iroc Foto: Werk

In Paris fährt Honda auf dem Weg ins Gelände mit dem CR-V, der eine neue Sicherheitsausstattung besitzt - zum Beispiel eine automatische Bremsung, wenn ein Aufprall droht. Mitsubishi zeigt den überarbeiteten Offroad-Klassiker Pajero. Der VW Touareg ist ab 2007 auch mit 350 PS starkem V8-FSI-Motor erhältlich. Der Star bei VW ist aber die sportliche Coupé-Studie Iroc, mit der die Wolfsburger einen Vorgeschmack auf den neuen Scirocco geben. Zu den neuen Geländewagen gehören auch der Opel Antara und der jetzt siebensitzige BMW X5.

Der Trend zum Stil-Mix geht weiter. Der Mazda CX-7 ist eine Mischung aus Geländewagen und Sports-Tourer. Der japanische Hersteller Nissan zeigt das Konzept mit dem auf den ersten Blick unaussprechlichen Namen Qashqai (sprich: Käsch-Kai) - in der Golf-Klasse angesiedelt, aber ein Mix aus Limousine und Geländewagen.

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