Freiwillige Alkoholkontrolle

Volvo

17.500 Unfälle unter Alkoholeinfluss wurden im vergangenen Jahr in Deutschland registriert. Volvo will mit einem Kontrollsystem die gewaltige Zahl mindern.

Volvo stattet seine Modelle mit einem Kontrollsystem zur Verhinderung alkoholbedingter Verkehrsunfälle aus. Der mit Brennstoffzellen-Technologie arbeitende Alcoguard misst den Atemalkoholwert des Fahrers. Wird dabei ein definierter Wert überschritten, lässt sich das Auto erst gar nicht starten.

Rot heißt Stopp

Der Fahrer muss zuvor in ein handliches Mobilgerät von der Größe einer Fernbedienung pusten, das den Atem analysiert und die Werte per Funksignal an die Fahrzeugelektronik übermittelt. Das Kontrollgerät kann auf verschiedene Grenzwerte von 0,3 bis 0,8 Promille eingestellt werden. Eine Manipulation des Gerätes - beispielsweise durch externe Luftquellen - ist dank der hochentwickelten Sensorik ausgeschlossen – zudem wäre es recht unsinnig, das Gerät überlisten zu wollen und sich dann mit einem zu hohen Alkoholwert in den Verkehr zu stürzen. Das Ergebnis der Messung wird durch farbige LED-Leuchten im Handgerät angezeigt. Die Anzeige richtet sich nach dem festgelegten Wert. Dabei steht Grün für "Start freigegeben", Gelb für "Fahren nicht empfohlen, aber Start freigegeben" und Rot für "Start blockiert".

Der Volvo Alcoguard kostet 850,- Euro zuzüglich Einbaukosten, die je nach Modell und individuellem Verrechnungssatz der Werkstatt zwischen ca. 50,- und 90,- Euro liegen. Das Gerät ist verfügbar für die Modelle Volvo C30, Volvo S40, Volvo V50, Volvo C70 (jeweils ab Modelljahr 2009), Volvo V70, Volvo XC70, Volvo S80 (ab Modelljahr 2008) sowie den Volvo XC60 (ab Produktionsstart 2008).

In Schweden bei Gewerbekunden beliebt

Allerdings kann der Alcoguard nicht in Verbindung mit der Option "Keyless Vehicle" genutzt werden. Einmal im Jahr muss zudem die Anlage in einer autorisierten Volvo Werkstatt kalibriert werden, die Kosten dafür liegen unter 20,- Euro.

Volvo teilt mit, dass die Benutzung des Alcoguard freiwillig erfolgt und die Messergebnisse keinen Einfluss auf rechtliche Bestimmungen haben. In Schweden wird der Alcoguard besonders von Gewerbekunden eingesetzt, die die Nutzung des Assistenzsystems bei Firmenfahrzeugen im Zuge eines bestehenden Arbeitsverhältnisses mit ihren Mitarbeitern regeln und zur Pflicht machen. Zielgruppe für den Alcoguard sind in erster Linie Flottenkunden und Behörden. Aber auch für verantwortungsbewusste Privatkunden ist das neue Kontrollsystem eine interessante Option. (AG)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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