Audi Español

Seat Exeo

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Der Seat Exeo © Foto: Seat

Seat wird seriös: Statt sportlich-extrovertiert wie viele Seat-Modelle rollt der Exeo solide und bieder daher. Das Stufenheck hat Audi-Gene, bekommt starke Motoren, kostet 22.000 Euro und hat optional sogar Solarzellen auf dem Dach.

Von Sebastian Viehmann

Bei Seat geht es eigentlich ziemlich rund zu. Ob Altea, Alhambra, Toledo oder Leon - die meisten Autos der spanischen VW-Tochter sind kleine Vans oder sehen zumindest so aus. Mit dem Exeo wagt Seat nun mit einer Stufenheck-Limousine den Schritt ins B-Segment. Das Styling des 4,6 Meter langen Wagens ist für die spanische Marke ungewöhnlich gewöhnlich: Klar gezeichnete Formen, ein ruhiges und konservativ gestaltetes Stufenheck, eine hohe Seitenlinie. Das Gesicht mit den geschlitzten Scheinwerfern und dem typischen Seat-Grill wirkt ebenfalls undramatisch. Von der Seite sieht der Wagen fast ein bisschen wie der alte Audi A4 aus, auf dessen Technik der Exeo laut Informationen aus der Branche auch beruht.

Alte Regale geplündert

Auch für das Cockpit hat Seat offenbar alte Regale der Schwestermarke geplündert. Vor allem die Schalteranordnung an der Mittelkonsole und die Bedienung des Navigationssystems scheinen vom Vorgänger des aktuellen A4 zu stammen (Baureihe B7). Das Infotainment-System des Exeo verfügt über zahlreiche Anschlussmöglichkeiten - MP3, MPEG4, IPOD, USB und Bluetooth. Als besonderes Extra gibt es ein Sonnendach mit Solarzellen, das während des Parkens Energie für die Lüftung liefern soll.

Unter der Haube stehen zur Markteinführung drei Benzinmotoren (75 kW/102 PS bis 147 kW/200 PS) und drei Commonrail-Diesel (88 kW/120 PS bis 125 kW / 170 PS) zur Verfügung. Fünf der sechs Motoren sind mit Turboladern ausgestattet. Seat verspricht für seine Aggregate «mehr Leistung bei weniger Verbrauch und weniger Emissionen». Alle Motoren erfüllten die künftige Abgasnorm Euro-5, betonen die Spanier. Das Auto bekommt eine Vierlenker-Verbund-Vorderachse und eine Querlenker-Hinterachse.

Alternative für Dienstwagenfahrer

Bekanntes aus dem Konzernregal Foto: Seat

Mit dem Hakenschlag in Richtung Premium will sich Seat auch ein Stück vom Dienstwagen-Kuchen abbeißen. Der Exeo sei «eine interessante Alternative für qualitätsbewusste Dienstwagenfahrer, die Fahrspaß suchen und dabei auf Kosten, Verbrauch und Emissionen achten», glaubt Seat-Chef Erich Schmitt.

Der Name Exeo leitet sich vom lateinischen Verb exire ab und bedeutet wörtlich übersetzt soviel wie «Ich gehe hinaus». Der Wagen wird in Martorell bei Barcelona gebaut. Die Markteinführung ist im Frühjahr 2009. Angeboten wird der Exeo in den drei Ausstattungslinien Reference, Stylance und Sport. Seat kündigt einen Einstiegspreis um 22.000 Euro an. Ein Audi A4 ist ab 25.900 Euro zu haben, der Passat startet bei 23.075 Euro.

Kombivariante in der Schublade

Stufenheck in Südeuropa sehr beliebt Foto: Seat

Hierzulande spielen Stufenhecklimousinen eher eine untergeordnete Rolle. Das sieht in ost- und südeuropäischen Ländern ganz anders aus - dort gehört ein «richtiger Kofferraum» für viele Kunden einfach dazu. Man kann allerdings davon ausgehen, dass Seat schon Pläne für eine Kombivariante des Exeo in der Schublade hat. Wenn der Wagen hält, was er verspricht, könnte sich der Volkswagen-Konzern mit dem Exeo als preisgünstiger Alternative zum A4 Konkurrenz im eigenen Haus züchten.

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