Mensch und Motorrad müssen zusammen passen

Auf Proportionen achten

Mensch und Motorrad müssen zusammen passen
Mensch und Motorrad müssen zueinanander passen. © BMW

Man möchte partout einen Supersportler fahren, doch bequem ist das Sitzen nicht. Wer nach einem passenden Motorrad sucht, der sollte auf die Proportionen schauen. Passen Mensch und Maschine auch zusammen?

Beim Kauf eines Motorrads sollte es nicht nur um Einsatzzweck, Leistung und Preis gehen. Ein wichtiges Kriterium sind auch die Proportionen von Mensch und Maschine. In der Praxis passen Körpergröße und Beinlänge oft nicht zur Sitzhöhe und Größe des Bikes. Wer mit einer Körpergröße von 1,90 Metern und mehr unbedingt einen Supersportler fahren will, dürfte beispielsweise Probleme bekommen. Das Schalten wird problematisch, weil man einfach nicht bequem sitzt und das Gelenk strapaziert wird.

Wenn die Proportionen nicht stimmen, kann das zu echten Schwierigkeiten führen. Nicht nur das Auf- und Absteigen ist erschwert, Stopps an Ampeln und im Stau werden schnell zu einer Zitterpartie und ein zu hohes Gewicht beeinträchtigt beim Rangieren und Parken – im Extremfall können Fahrer und Maschine umkippen.

Unterschiedliche Sitzhöhen

Die Sitzhöhen aktueller Maschinen reichen von um die 60 Zentimeter beispielsweise beim Cruiser Indian Scout bis zu mehr als 90 Zentimetern wie bei der KTM 690 Enduro R, wie aus einer aktuellen Übersicht des ADAC hervorgeht. Im Fahrbetrieb reduzieren sich diese Höhen je nach Belastung und Fahrwerkseinstellung um wenige Zentimeter, auch die Sitzbankform beeinflusst die Standsicherheit der Füße. Vor einem Kauf empfehlen sich daher Probesitzen und eine Probefahrt.

Anders als bei Pkw lassen sich die Bedienelemente und die Sitzhöhe des Motorrads nicht oder nur begrenzt verstellen. Die meisten Hersteller bieten zwar verschiedene Sitzhöhen durch verstellbare oder austauschbare Sitzbänke an, weniger gut einstellen lassen sich Lenker, Hebel oder Fußrasten. Hier bietet die Zubehörindustrie mittlerweile individuelle Lösungen. Bei der Auswahl und der Montage sollte vor dem Kauf unbedingt ein kundiger Fachmann befragt werden, da solche Umrüstungen auch Einfluss auf die Fahrwerksgeometrie und damit auf das Fahrverhalten haben können. Zudem müssen einige Umbauteile über eine Betriebserlaubnis verfügen, so der ADAC. Wer also lange Spaß an seinem Motorrad haben will und jede Fahrt genießen will, sollte auf das Zusammenspiel der Proportionen achten. (AG/SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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